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Der Backlash-Effekt | Warum es Frauen schwerer haben
Frauen Nachteil
Frauen im Nachteil
 

Der Backlash-Effekt | Warum es Frauen in Führungspositionen schwerer haben

Backlash-Effekt, Frauen haben es schwerer in Führungspositionen
Geschlechterklischees im Führungskontext

Fragt man Personen in Deutschland, welche Eigenschaften sie mit einer erfolgreichen Führungskraft verbinden, sind dies eher männliche als weibliche Eigenschaften. Während z. B. Durchsetzungsvermögen Männern zugeordnet wird, steht die Frauenwelt für Mitgefühl. Dies wird auch als „Think-Manager-Think-Male“ Effekt bezeichnet.

Mit Mitarbeitenden | Kolleg*innen hingegen, verbinden wir Eigenschaften, die eher einer weiblichen Rolle entsprechen. Dieses Phänomen wird als „Think-Follower-Think-Female“ Effekt bezeichnet.

Zusammengenommen tragen beide Phänomene dazu bei, dass Männer gute Chancen haben, in Führungspositionen aufzusteigen. Für Frauen hingegen können diese beiden Phänomene dazu führen, dass ihnen die Eignung für eine Führungsposition abgesprochen wird. Frauen fehlen mutmaßlich Führungseigenschaften, da Führung eher "männlich" ist. Das andere Dilemma: Frauen werden als besonders geeignet für Mitarbeiterpositionen angesehen.

Zeigen Frauen in Führungspositionen eher männliche Verhaltensweisen, werden sie zwar als kompetent eingeschätzt, zugleich aber auch als unsympathisch wahrgenommen. Dieses Phänomen wird als „Backlash“-Effekt bezeichnet.

Geschlechtsneutrales Führungsbild?

Ein Vergleich über bisher vorliegende Studien zeigt: die Vorstellung einer typischen Führungskraft ist nach wie vor männlich geprägt ist. Die Vorstellungen von einer typischen Frau und einer typischen Führungskraft weichen voneinander ab. Die zuvor dargestellten negativen Konsequenzen bleiben bestehen.

Das neue Führungsstereotyp beinhaltet, neben typisch männlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen, nun auch weibliche.

Dies ist zum einen auf neue Anforderungen in der Arbeitswelt zurückzuführen. So erfordern soziale und technologische Veränderungen sowie eine zunehmende Komplexität der Organisationsumwelt mehr partizipative Entscheidungen und teambasierte Führungsfähigkeiten. Diese sind weniger mit einem traditionell männlich konnotierten Führungsbild vereinbar.

Glücklicherweise ist der Anteil an Frauen in Führungspositionen - wenn auch langsam - gestiegen. Das bewirkt, dass uns zunehmend auch Frauen einfallen, wenn wir an "typische" Führungskräfte denken.

Beides sind Faktoren, an denen Unternehmen gezielt ansetzen können: Veränderung der Führungskultur und Erhöhung des Anteils an weiblichen Führungskräften. Bis wir bei einem geschlechtsneutralen Führungsbild angekommen sind, hilft Frauen in Führungspositionen vielleicht die eine oder andere Strategie, dem Backlash zu begegnen.

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© 2024 Nina Sauer | rückenwind

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